Campingküche

Kochen ist auf Reisen, insbesondere wenn das Reisemobil kein LKW ist, immer ein Thema. Gerade weil man unterwegs fast täglich am Kocher steht, denn Restaurants sind entweder rar oder von nicht überzeugender Qualität. Und wann, wenn nicht auf Reisen, hat man Lust und Zeit zu kochen und auch mal neue Gerichte mit zum Teil fremden Zutaten auszuprobieren. Doch was nimmt man sinnigerweise mit, was bleibt zuhause?

Platz steht nur bedingt zur Verfügung und wir haben gelernt, uns auf das Nötigste zu beschränken. Leben wie ein Hund wollen wir allerdings auch nicht. Müssen wir aber zum Glück auch nicht. Ganz im Gegenteil. 1-2 Flammen reichen völlig aus, um ein Festmahl zu zaubern.

Auf unseren ersten Reisen hatten wir eine Küchenkiste dabei, die genau zwischen die Radkästen passte. Perfekt! Hecktür des Defenders öffnen, Küche aufklappen und loskochen. So sehr wir unsere Küche auch liebten, sie war sehr schwer und zum nächtigen im Auto mussten wir sie rausstellen. Für eine Langzeitreise war das keine perfekte Lösung.

Jetzt, mit Innenausbau, brauchten wir eine andere Lösung und sind auch hier fündig geworden. Nach einigem Suchen fanden wir unsere aktuelle Küchenkiste, die inzwischen unser absolutes Highlight ist. Sie ist außen am Auto auf Airline-Schienen montiert und wurde individuell für die darin zu transportierenden Teile ausgebaut. Sie erspart uns viel „Gewühle“ im Auto und ermöglicht uns sehr unkompliziertes und komfortables Kochen auf der Arbeitsplatte, die sich beim Öffnen des Deckels ergibt.

Die Kiste selber haben wir von „Kiwi Equipment“ (Kiwi Equipment). Soweit wir wissen ist sie allerdings leider nicht mehr erhältlich. Ggf. aber einfach noch mal anfragen. Den Ausbau der Kiste mit Regalböden haben wir bei einer kleinen Werkstatt in der Nähe von Hamburg machen lassen, die eigentlich auf VW-Busse spezialisiert ist. Den Ausbau kriegt im Zweifel jeder Tischler hin. Die Küche ist auch nach langer Benutzung und vielen Kilometern auf Pisten absolut staub- und wasserdicht.

Zum Kochen haben wir inzwischen zwei verschiedene Kocher an Bord: einen ganz einfachen Gaskartuschenkocher (für die ganz schnelle Tasse Tee unterwegs) und einen zweiflammigen Benzinkocher von Coleman, auf dem das Kochgeschirr sehr stabil steht und der sehr einfach in der Benutzung ist (Coleman bei Amazon). Am Anfang der Reise hatten wir zunächst einen Primus Omni Fuel II (ein Allesbrenner, der neben Gas, Benzin und Kerosin auch Diesel verbrennt -> der war uns auf Dauer allerdings viel zu laut) und einen ausschließlich mit Benzin zu betreibenden Coleman Unleaded Sportster (hat überzeugt, ist allerdings etwas wackelig für größere Töpfe und Pfannen). Wenn man außerhalb von Europa unterwegs ist, sollte man nicht ausschließlich auf Gas angewiesen sein. Gas ist zum Teil sehr schwierig zu bekommen und die kleineren Kartuschen gehen bei täglicher Benutzung ganz schön ins Geld. Vorzugsweise verwenden wir Waschbenzin aus dem Baumarkt oder eben normales Benzin von der Tankstelle. Wir sind insgesamt zu dem Ergebnis gekommen, dass es ein bedeutender Vorteil ist, wenn alle Geräte mit einem (leicht erhältlichen) Brennstoff betrieben werden. Mit Benzin wird daher auch unsere Laterne betrieben, die Coleman Compact (Laterne bei Amazon), die ein sehr gemütliches Licht macht. Das Wasser, welches wir unterwegs zum Kochen, Trinken oder zum Zähneputzen benutzen, filtern wir mit einem MSR Wasserfilter (Filter bei Amazon). Dieser schafft 2,5 Liter pro Minute, wir ersparen uns viel Schlepperei von Wasser und können aus fast jeder Quelle Trinkwasser herstellen.

Regen und/oder Minustemperaturen vermiesen uns auch nicht sofort die Kochfreuden. Natürlich ist es angenehmer draußen zu kochen, aber auch im Auto haben wir ausreichend Platz. Für ein Frühstück reicht es allemal. Dulli ist zum Glück so ausgebaut, dass wir eine große Arbeitsfläche, eine Spüle sowie Sitzgelegenheiten haben. Einen Kaffee können wir auch schnell auf unserer Bialetti im Fahrzeug aufbrühen. Wir verzichten auch unterwegs nicht auf Kaffeegenuß oder steigen auf Instantplörre um (um es mit den wenigen Kaffeeliebhabern in Südamerika zu sagen: „Nescafe no es Cafe“ :-).

Für die Kühlung unserer Lebensmittel haben wir uns für eine ENGEL MT45 FS entschieden. Vorher hatten wir eine Waeco, die aber von der Höhe nicht mehr passte im Ausbau. Insofern freuen wir uns jetzt über den Klassiker, der uns angeblich für die nächsten 30 Jahre begleiten wird.

Und weiter geht es mit der  Technik unseres Dullis.