Los Angeles mit einem Camper zu bereisen ist durchaus eine Herausforderung. Das wussten wir zum Glück vorher und wollten die Stadt dennoch auf keinen Fall auslassen. Denn auch wenn es nicht mehr so entspannt zugeht wie in San Diego und die Leute in L.A. eine ganze Ecke überheblicher sind, hat die Stadt ihren Reiz. Die verschiedenen Stadtteile haben alle ihre ganz eigene Atmosphäre und vielerorts kamen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Aber zunächst stellten wir uns der Herausforderung einen Schlafplatz zu finden und kapitulierten schließlich, indem wir die Hotelkarte zogen. Den zweiten Strafzettel nach dem in San Diego wollten wir nicht riskieren, unauffällig in Wohngegenden campen können wir mit unserem Hubdach auch nicht und jeden Tag viele Kilometer in die Stadt reinzufahren fanden wir auch doof. Wir versuchten uns wiederum an der Variante mit der Übernachtung vor einem Hostel, die in San Diego so gut funktioniert hat, aber leider vergebens. Wir merkten schnell, dass das Leben im Auto in L.A. weniger mit der romantischen Idee vom „Vanlife“ oder dem großen Abenteuer verbunden wird, sondern wir vielmehr als quasi obdachlos und asozial angesehen wurden. Da half es auch nicht, dass wir bereit waren den ohnehin schon absurden Preis für ein Hostelbett zu bezahlen ohne dieses zu benutzen. Da Dulli die meisten Garagenhöhen sprengt und wir am Ende schon leicht entnervt waren, entschieden wir uns für zwei teure Nächte im Hotel mit Valet Parking und beschlossen nicht mehr über die hohen Kosten für ein eher durchschnittliches Hotel nachzudenken, sondern uns auf die Stadt einzulassen und den Trubel zu genießen.
Kalifornien
California dreaming in San Diego
All unsere Befürchtungen bezüglich des Grenzübertritts in die USA waren völlig unbegründet. Es erwarteten uns die freundlichsten Grenzbeamten auf der ganzen Reise und anstatt Dulli und seinen Inhalt zu inspizieren, nahmen sich die netten Beamten Zeit und wir erzählten bestimmt 15 Minuten von unserer Reise und unseren weiteren Plänen. Stempel in unsere Pässe gab es dann auch noch und schon waren wir bereit für den nächsten Teil unseres Abenteuers. Auf ging es in die USA und auf direktem Weg nach San Diego. Die Metropole am Strand erschien uns als der perfekte Einstieg in unser neues Reiseland und den kalifornischen Beach- und Surf-Lifestyle. Sandra und Timo erwarteten uns bereits und die beiden hatten sogar einen kostenlosen Stellplatz mitten in der Stadt aufgetan. So etwas ist in Kalifornien sonst eher rar, nächtliches Parken ist oft verboten und Campingplätze kosten auch gerne mal 60-90 USD und bieten häufig nicht viel Komfort. Generell ist alles eine ganze Ecke teurer als in Mexiko und den Ländern davor, an das Preisniveau mussten wir uns erstmal gewöhnen. Aber dafür blieb auch kein Wunsch mehr unerfüllt und im Supermarkt staunten wir nicht schlecht über das übergroße Angebot. Bei einem riesigen, saftigen Burger in der Nähe des Ocean Beach versuchten wir erst einmal zu realisieren, dass wir nun nicht mehr auf Spanisch bestellen mussten, dass wir selber plötzlich gar nicht mehr auffallen unter den Amis und dass ein Bier rund 4 mal so viel kostet wie in Mexiko. Die Atmosphäre in San Diego war aber wirklich toll und wir genossen das lässige Flair in vollen Zügen.