Peru – der Norden: schneebedeckte Berge und karibische Strände

Die Cordillera Blanca, Perus einzigartige Gebirgskette im Norden des Landes verfügt nicht nur über 30 6.000er und 650 Gletscher, sondern auch über ein recht wechselhaftes Klima. Das ist insofern erwähnenswert, als dass wir gleich am ersten Tag in den Bergen unseren ersten richtigen Regen seit April erlebten (die Wochen zuhause selbstverständlich ausgenommen…). Die letzten Monate haben wir in so trockenen Gegenden verbracht bzw. es herrschte eben Trockenzeit, dass die Tropfen selbst für Hamburger zum richtigen Ereignis wurden und wir uns sogar ausnahmsweise mal ein bißchen darüber freuten. Am folgenden Tag wurden wir wieder mit Kaiserwetter verwöhnt und konnten schon am Frühstückstisch den Ausblick auf die gewaltigen Gletscher der Umgebung genießen.

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Dulli’s (und unser) Jahrestag in Südamerika

Heute vor genau einem Jahr ging unser großes Abenteuer los mit unserem Flug nach Buenos Aires. Unglaublich, wie schnell 12 Monate vergangen sind und was wir in dieser Zeit alles erlebt und auch gelernt haben. Zu den vielen Erkenntnissen unserer Reise gehört unter anderem, dass das richtige Reisetempo eine sehr individuelle Sache ist. Wir sind deutlich langsamer unterwegs als wir vor unserer Abreise dachten. Aber für uns ist es viel wichtiger eine tolle Zeit zu haben, Orte richtig kennenzulernen und genießen zu können und jederzeit die Freiheit für eine Planänderung zu haben als einer bestimmten Route oder einem bestimmten Zeitplan hinterherzulaufen. So können wir nach einem Jahr auf folgende harte Fakten zurückblicken:

-136 verschiedene Übernachtungsplätze, davon 119 im Dulli
-Sieben besuchte Länder, zwei Kontinente (inkl. Antarktis)
Kälteste Nacht auf der Lagunenroute in Bolivien (-20 Grad), wärmster Tag in Nord-Ost-Argentinien (+46 Grad)
-25.143 gefahrene Kilometer, Verhältnis Schotter zu Asphalt gefühlt 50:50
-3.029 Euro Ausgaben für Diesel
Technische Probleme: bisher vor allem harmloser Natur (2x Dieselverlust, vordere Fahrwerksbuchsen und Lenk- und Spurstangenköpfe ausgeschlagen, Außenspiegel verloren) und eine größere Sache (vordere Kardanwelle defekt, Ersatzteil aus England importiert, Dauer 3 Wochen)

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Von Cuzco nach Lima – endlich zurück an die Küste

Aus dem Dschungel kehrten wir ein letztes Mal nach Cuzco zurück. Und diese Rückkehr war wirklich großartig. Unsere neue Kardanwelle wartete bereits auf uns und wir trafen Anke und Wolfgang wieder, die wir im März in Süd-Chile kennengelernt hatten. Wir wurden herzlich begrüßt und sofort in deren großen MAN-LKW eingeladen und erst mal mit einer warmen Mahlzeit versorgt. So macht nach Hause kommen Spaß! Der Mechaniker konnte die Welle am nächsten Morgen kurzfristig einbauen und die Probefahrt zum Supermarkt verlief erfolgreich. Wir machten Dulli also reisefertig und es konnte nach 3,5 Wochen endlich wieder mit dem Auto weitergehen. Unser Ziel: die Küste. Nach über vier Monaten in den teilweise verdammt hohen Bergen wollten wir endlich den Pazifik wiedersehen. Zuletzt waren wir im April in Chile am Strand und das war eindeutig ein bisschen zu lange her. Durch traumhafte Landschaften schlängelten wir uns in zwei Etappen mit unserem frisch geheilten Patienten hinab bis nach Nazca. Dort auf nur 500 m Höhe angekommen freuten wir uns tierisch über 30 Grad, einen Swimmingpool in dem Hotel vor dem wir campierten und vor allem mal wieder ein Abendessen nach 18 Uhr. Die warmen Abende haben uns wirklich verdammt doll gefehlt!

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Dulli’s Reisen – wie alles begann

Es gab ein paar wirklich gute Entscheidungen in unserem Leben. Eine der besten davon war der Kauf unseres „Dulli“ vor gut vier Jahren. Eigentlich wollten wir nur gerne mal im Sommer nach Norwegen. Und das möglichst mit einem Camper. Meine Campingerfahrung reichte bis dahin nicht über das Zelten im Garten von Freunden hinaus (ist ein paar Jährchen her…). Malte war immerhin mal bei den Pfadfindern und somit schon etwas outdoorerprobter (auch das allerdings quasi verjährt). Trotzdem waren wir beide voller Enthusiasmus mit einem Camper mitten in die norwegische Natur einzutauchen, ohne auf Unterkünfte oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein. Schnell wurde allerdings klar, dass es ganz schön teuer ist so ein Mobil zu mieten. Und so begannen wir nach Defendern Ausschau zu halten, die fand Malte schon immer cool. Der Plan war, einen Sommer in einem alten, gebrauchten Landrover zu verbringen und ihn danach wieder zu verkaufen. Nun ja… Wer unsere aktuellen Abenteuer verfolgt, weiß, dass Dulli noch immer bei uns ist und uns nun quer durch Südamerika begleitet. Und so richtig alt und gebaucht war er dann beim Kauf damals letztlich auch nicht. Zu sehr klafften dann doch unsere Vorstellungen mit dem vorhandenen Angebot an Gebrauchten auseinander.

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Exploring the Jungle (ohne Dulli)

Der Start in unseren Dschungeltrip war etwas holprig mit einer saftigen Flugverspätung, viel Regen und einem etwas unmotiviert wirkenden Guide. Zum Glück wurden wir während der vier Tage im Amazonasbecken Perus von der sagenhaften Natur mehr als entschädigt, etwas Sonne war uns gegen Ende auch noch vergönnt und auch der Guide fand nach einem entsprechenden Hinweis seine Begeisterung für die Flora und Fauna des Regenwalds wieder.

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Auf den Spuren der Inka – Machu Picchu und das heilige Tal

Unter anderem nutzten wir die Wartezeit auf unsere neue Kardanwelle, um endlich richtig einzutauchen in die geheimnisvolle Welt der Inka. In der einstigen Hauptstadt des Inkareichs, Cuzco, verbrachten wir durch die Organisation des Ersatzteils etwas unfreiwillig fast zwei Wochen. Während dieser Zeit besichtigten wir die Inka-Ruine Saqsayhuaman oberhalb der Stadt. Der einstige Zweck der Anlage ist aufgrund fehlender Aufzeichnungen bis heute unbekannt. Ebenso unklar ist nach wie vor, wie die Inka die bis zu 200 Tonnen schweren Steinblöcke, die hier verbaut sind, bewegt haben. Die Bauweise ist in jedem Fall sehr beeindruckend. Die Steinblöcke wurden so bearbeitet, dass sie passgenau ineinander greifen und seit Jahrhunderten Erdbeben und sonstige Natureinflüsse überdauern. Leider verwendeten die Spanier einen Teil der Steine, um die Stadt Cuzco zu errichten, so dass von vielen Gebäuden nur noch die Grundmauern stehen. Weiterlesen

Welcome to Peru – Vom Lago Titicaca nach Cuzco

Ein letztes Mal durchquerten wir La Paz mit seinen chaotischen Straßenverhältnissen. Die unzähligen Mini-Busse, die unvermittelt stoppen, die vielen Leute mit Handkarren und Marktständen mitten auf der Straße, die neuen Spuren die plötzlich eröffnet werden, das Hupen und die vielen Fahrer, die als Ankündigung für ein Abbiegemanöver lediglich den Arm aus dem Fenster halten anstatt zu blinken und dann nur Millimeter entfernt an einem vorbei rauschen, verlangten uns noch einmal alles ab. Fast drei Stunden steckten wir in dem Chaos fest und waren am Rande des Nervenzusammenbruchs als wir schließlich auf die Ausfallstraße zum Titicacasee gelangten. Die Fahrt zu unserem ersten Stopp auf der bolivianischen Seite des höchsten schiffbaren Sees der Welt, Copacabana, führte uns über eine gewagte Fähre, die vielmehr ein einfaches Holz-Floß war, welches von einem kleinen Außenbordmotor angetrieben wurde. Zum Glück war der See schön ruhig und der Dulli einigermaßen leicht, so dass wir ein gewisses Vertrauen in die Konstruktion entwickelten. Die Reisebusse und LKWs, die uns auf anderen Flößen entgegen geschaukelt kamen, wirkten da gefährdeter.

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Bolivien – Das Finale: La Paz und die „Todesstraße“

Unser Aufenthalt in La Paz war zweigeteilt. Zwischendurch legten wir einen Heimaturlaub ein und überraschten unsere Eltern mit unserem plötzlichen Auftauchen. Die Freude war auf beiden Seiten riesig und trotz dubioser Umsätze auf unseren Kreditkarten für die Buchung der Flüge haben sie tatsächlich nichts geahnt. Als wir dann vor der Tür standen, wurden wir fast nicht erkannt, aber schließlich lagen wir uns alle überglücklich in den Armen und hatten nach über acht Monaten auf Reisen viel zu erzählen. Wir wollten einfach mal ein paar Wochen vom Reisen verschnaufen, mal nichts Neues sondern nur Altbekanntes sehen, ein paar Sachen besorgen, die in Südamerika nicht aufzutreiben sind, Ersatzteile für den Dulli beschaffen und vor allem einfach eine schöne Zeit mit unseren Liebsten in der Heimat verbringen. Denn eine Sache, die wir bei all den tollen und aufregenden Erlebnissen der letzten Monate gelernt haben, dann ist es, wie wichtig uns unsere Familien und Freunde sind und natürlich, wie schön auch die Heimat ist (vor allem im Sommer :-). Wir haben unsere Prioritäten unterwegs wirklich gut kennengelernt und unter anderem realisiert, dass wir für entspannte Stunden mit der Familie in unserem Alltag vor der Reise häufig viel zu wenig Zeit und Ruhe hatten. Das wollten wir nun ändern! Daneben haben wir Deutschland mit all seinen Annehmlichkeiten natürlich sehr genossen. Die Supermärkte mit dem gigantischen Angebot, täglich im Grünen joggen zu können, sich keine Gedanken über Schlafplätze, Essen, Dusche usw. machen zu müssen und wir konnten endlich auch die vielen Erlebnisse der letzten Monate ein wenig verarbeitet. Nach dieser Zeit zuhause sind wir mit ganz neuer Motivation und großem Enthusiasmus wieder in unser Abenteuer gestartet.

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Buntes Bolivien – Sucre, Cochabamba und der Torotoro Nationalpark

Von Uyuni ging es ohne weiteren Stopp nach Sucre. Wir sehnten uns einfach zu sehr nach Wärme und der Wetterbericht für die Hauptstadt Boliviens sah vielversprechend aus. Zudem sollte es einen guten Campingplatz geben und, wie bereits erwähnt, ist das in Bolivien nicht mehr selbstverständlich. Die Fahrt war lang, landschaftlich aber sehr reizvoll, wenn auch die Fahrweise der Bolivianer äußerst gewöhnungsbedürftig ist. Riskante Überholmanöver sind an der Tagesordnung und jeder fährt rücksichtslos dicht auf, schneidet und bringt sich und andere regelmäßig in Gefahr. Wir kamen zum Glück alle unfallfrei am Ziel an und bestaunten das wunderhübsche, gepflegte Sucre mit seiner reizvollen kolonialen Architektur. Wir teilten den kleinen Campingplatz mit Franzosen, Schweizern, Deutschen und unseren holländischen Freunden und quartierten uns für ein paar Tage ein. Wir wollten einfach mal einige Tage nicht abbauen müssen, ein paar Sachen erledigen und den Luxus genießen, alles zu Fuß erreichen zu können. Sucre ist für uns die bisher schönste Stadt in Lateinamerika und seit Langem hatte es uns eine städtische Umgebung mal wieder so richtig angetan. Die riesigen, bunten Märkte haben neben Obst, Gemüse, ungekühltem Fleisch und Milchprodukten auch Drogerieprodukte, Blumen, Kleidung und Haushaltswaren im Angebot und ersetzen so einen kompletten Supermarkt. Die Preise lagen erstmals auf unsere Reise deutlich unterhalb des deutschen Niveaus.

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